Das Gemeinsame betonen

In ökumenischer Eintracht vor dem Altar (von links): Diakon Thomas Müller von den Maltesern, Prediger Prof. Dr. Dr. Felix Körner SJ und Pastor Michael Hartlieb von den Johannitern; Bildquelle: Lukas/Malteser

Wennigsen (mhd). Das Gemeinsame stand im Zentrum der 18. Ökumenischen Gerhardsvesper, zu der sich am Freitagabend, 13. Oktober 2023, Mitglieder des evangelischen Johanniter- und des katholischen Malteserordens mit ihren jeweiligen Hilfsdiensten schon zum 18-mal in der Klosterkirche Wennigsen trafen.


Sie hatte ihren ersten Auftritt nach der ökumenischen Gerhardsvesper im Klostersaal und versprach auch gleich, im nächsten Jahr wiederzukommen: Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer Hannover. Erst seit wenigen Wochen ist die Nachfolgerin von Hans-Christian Biallas, der im vergangenen Jahr überraschend verstorben ist, im Amt und kam sehr gerne nach Wennigsen, wie die Ärztin versicherte: Früher habe sie als Notärztin die Malteser und Johanniter schätzen gelernt und fühle sich hier unter so vielen Sanitätsuniformen „wie zu Hause“. Die Gäste der Gerhardsvesper, die von der Klosterkammer seit vielen Jahren großzügig unterstützt wird, dankten es der Präsidentin mit langem Applaus.

Zuvor hatte Prof. Dr. Dr. Felix Körner SJ, ein Jesuit, in der Gerhardsvesper eine Predigt rund um die Themen Mission, Evangelisierung und Verkündigung gehalten, bei der er den großen Wert von Dialog betonte.

Die Liturgie wurde geleitet von Pastor Michael Hartlieb, Pfarrer der Johanniter Unfallhilfe (JUH) in Hannover, und Diakon Thomas Müller, Diözesanreferent für Malteser Pastoral. Prof. Dr. Ulrich Riedl als Kantor sowie Barbara von Witzleben an der Orgel sorgten für die musikalische Untermalung der Vesper.

Rund 90 Gläubige besuchten die diesjährige Gerhardsvesper, geringfügig weniger als in den vergangenen Jahren. Auch Mitglieder befreundeter Orden waren dabei. Daneben bestimmten wieder die Fahnen und die auffällige Dienstbekleidung der Sanitäter das farbenprächtige Bild. Beim anschließenden Empfang im Klostersaal gab es reichlich Gelegenheit, einander kennen zu lernen.

Friedrich von Oertzen vom Johanniterorden und Maximilian Freiherr von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim, initiierten 2005 die erste gemeinsame Gerhardsvesper der Regionalgliederungen beider Orden, um an die gemeinsamen Wurzeln von Maltesern und Johannitern zu erinnern. Seitdem findet die Vesper jährlich am 13. Oktober, dem Namenstag des gemeinsam verehrten Seligen Gerhard, in der Klosterkirche von Wennigsen statt. Die Predigt wird im jährlichen Wechsel von einem katholischen und evangelischen Prediger gehalten.

Der Malteserorden wurde im 11. Jahrhundert unter dem Namen des Heiligen Johannes in Jerusalem gegründet und erhielt erst später seinen heutigen Namen. Während die Malteser nach der Reformation katholisch blieben, spaltete sich ein evangelischer Zweig ab, aus dem die Johanniter entstanden. Malteser und Johanniter haben somit die gleichen Ursprünge.


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